So, vor ca. drei Stunden sind wir von der Kangaroo Explorer zurueck nach Cairns geschippert wurden. Nach den faszinierenden Tauchgaengen in Thailand hab ich ja eigentlich gedacht, dass es nicht viel besser werden kann. Aber wie schon so oft auf unserer Tour, musste ich mich erneut eines besseren belehren lassen... Das wurde mir spaetestens bei unserer ersten richtig nahen Begenung mit einem 2 Meter langen Riffhai klar...
Aber gut, erstmal der Reihe nach. Am Dienstag sind wir frueh im Hostel abgeholt wurden und mit einem kleinen Kahn auf den 25 m langen Kangaroo Kathamaran gefahren wurden. Lustigerweise war der Wellengang dabei schon so stark, dass die kleine Schuessel vollkommen durchgeschuettelt wurde und wir erstmal bis auf die Knochen durch waren. Zum Glueck sind wenigstend die Rucksaecke einigermassen trocken geblieben, was den Fotoapparaten und dem neuen Rechner wohl das Leben gerettet hat. Dann ging es kurz zum Rundgang auf dem Schiff und zum ersten Tauch-Briefing und 30 Minuten spaeter hatten wir unsere Ausruestung und sind zum Orientierungstauchgang gestartet. Dabei war ein alter grimmiger Tauchlehrer, der von allen nur "The General" genannt wird. Er hat ca. 800 Tauchgaenge im gesammten Riff und meint, dass es nun einen Typen gibt, der oefters unten war. Er hat uns einiges gezeigt, und auf die wichtigsten Gefahren und Hindernisse aufmerksam gemacht. Mit dabei waren noch 5 andere Leute, die alle schon mindestens einen Kurs gemacht hatten, aber das Great Barrier Reef auch noch nicht kannten. Die groessten Gefahren sind wohl Quallen und Loewenfische, die allesamt so giftig sein koennen, dass sie einen Menschen problemlos toeten koennten. Allerdings kommt so weit draussen kaum eine gefaehrliche Qualle hin und die Loewenfische sind ausserst passiv und verteidigen sich nur. Ausserdem haben wir "Stinger Suites" gekriegt. Das sind Anzuege, die hauteng anliegen und die meisten Stiche abhalten koennen. Naja, jedenfalls war der erste Tauchgang schonmal sehr spannend. Die Vielfalt an Korallen, deren Formen und Farben und das gesammte Bild bei einer Sichtweite von bis zu 30m waren erstmal schon erdrueckend und uebertrafen sie Riffe bei Koh Tao deutlich. Trotzdem haben wir viele Dinge wiedergefunden, die in der gleichen Form schon dort aufgetreten sind. Immerhin ca. 6000 km weit weg, aber halt der selbe Ozean. Das Wasser war aber wieder ca. 30 Grad warm, was nicht unbedingt als unangenehm zu bezeichnen ist *g* Beim 2. Tauchgang waren wir dann mit dem Videospezialisten Simon unterwegs. Das ist der einzige Typ, dass unterwasser Fische fuettern darf. Das haben wir dann auch mit ihm gemacht und er hat alles gefilmt. War echt lustig, in so einem undurchsichtigen Schwarm von Fischen bis zu 50 cm Laenge und aller Formen und Farben zu sitzen und nichts mehr zu sehen. Aber fuer seinen Film wollte er dann 75 Kroeten, was einfach unverhaeltnissmaessig ist. Und sooo toll war er auch nicht ;) Beim dritten Tauchgang am Dienstag (jupp, es gab immer nur kurze Pausen um was zu essen oder die Position etwas zu wechseln, dann ging es wieder in Wasser) war es dann schon dunkel. Dabei sind wir ohne Tauchlehrer unterwegs gewesen, aber ein Maedel aus der Slovakei war noch mit dabei, die wohl sehr erfahren ist. Dabei haben wir dann eine schlafende Gruene Meeresschildkroete von etwas mehr als 1m Laenge gesehen, die sich auch nicht von uns hat stoeren lassen. Da braucht man schon echte Selbstbeherrschung, um das lustige, friedlich schlafende Tier nicht zu streicheln, wenn man in wenigen cm Entfernung schwebt... Na gut, den Rest des Abend haben wir mit zwei Daenen Bier getrunken und versucht ein paar Worte Daenisch zu lernen. Zwecklos...
Am nachsten morgen wurden wir um 5:30 unsanft vom Gerneral geweckt, und um 6:00 Uhr gings auch schon zum ersten mal in Wasser. Wenigstens gabs vorher nen Kaffee fuer Suechtige *rauseper*... Barbara (die Slovenin von gestern) ist wieder mitgekommen, da sie die einzige war, die auch schon den Fortgeschrittenen-Tauchschein hatte und damit auf dieselbe Tiefe darf wie wir. Alle anderen mussten weiter oben bleiben *g* Zu dritt ging es dann ins Wasser und gleich neben dem Boot haben wir unseren ersten Hai beim Abstieg direkt unter uns gesehen. War schon komisch, aber der Kollege hat sich kaum fuer uns interessiert. Wahrscheinlich ist er schon an die vielen Taucher gewoehnt. Aber ich muss auch sagen, dass es hier wesentlich weniger sind als in Thailand, oder es sich zumindest besser verteilt, weil das gesamte Riff so unvorstellbar gross ist (um einiges groesser als Deutschland). Spaeter haben wir dann auf ca. 30 m Tiefe einen dicken Klumpen auf dem Grund gesehen. Ich hab ihn gar nicht richtig beachtet, aber Barbara ist wie eine wilder rum herumgeschwommen. Als man naeher kam, hat man erkannt, was das eigentlich war: ein etwas mehr als 2 Meter langer "Giant Maori Wrasse"! Das Kollege heisst Wally und kommt wohl aller paar Tage mal gucken, was die Kangaroo Explorer so macht. Geniales Tier und unglaublich massiv, nicht so elegant wie ein Hai oder so. Spaeter kam Wally uns dann auch hinterher und war bis auf 10 m Tiefe auf uns aufpassen :) Dort haben wir dann an die 10 Schildkroeten und mehrere Haie getroffen. Einfach unbeschreiblich und wohl der beste Tauchgang, den ich bisher hatte! Der 2. Tauchgang um 8 war aehnlich cool. Neben Haien und Schildkroeten haben wir aber diesmal nicht Wally, sondern einen Riesen Star-Pufferfisch kennengelernt. Super lustiges Tier, bei dem sich alle Flossen nur im Kreis drehen und der dadurch vollkommen unbeholfen wirkt. Aber total niedlich und interessiert an uns. Dazu kommen dann immernoch alle moeglichen Fische, die man bein uns im Aquarium sieht, ein paar Baracudas, kleinere Rochen, Triggerfische (geiles Getier mit echtem Spieltrieb) und jede Menge Korallen, Clownfische (Nemo), ... Aber das kann man ja immer gar nicht alles schreiben. Mittwoch Mittags sind dann die beiden Daenen und Barbara abgefahren und wir haben bis 16 Uhr Pause gemacht. Dann ging es zum 3. und um 19 Uhr zum 4. Tauchgang. Alles total genial und immer wieder was neues zu sehen, auch wenn es immer mehr oder weniger der gleiche Tauchplatz war. Lustig in der Nacht war noch, dass es Fische gibt (Red Sea Wrasse), die kleine Fische jagen, die man mit der Tauchlampe beleuchtet. Einmal hat es geklappt und eine Sea Wrasse hat nen von uns beleuchteten Fisch gefressen. Das ist ja schon ganz witzig, aber noch witziger ist, dass das wohl ein Hai beobachtet hat, und dann auf einmal in ca. 2 m Entfernung in meinen Lichtkegel geschwommen kam und anfing die 50 cm grosse (gerade gesaettigte) Sea Wrasse zu jagen. Geiles Schauspiel, dass sich im Dunkeln vortgesetzt hat, aber da wird es einem schon erstmal etwas anders, wenn man die kleinen gruenen Augen eines Hais ohne Vorwarnung 2 m vor sich auftauchen sieht ;) Spaeter am abend, Babbel war grad eingeschlafen, hab ich mich von der Crew noch zu einer Runde Twister ueberreden lassen. Oh Mann, lustige Truppe - aber auch ein wenig durchgeknallt, wie sich da einige vor ihren Tauchgaengen haben zulaufen lassen. Aber ich hab z.B. eine Muenchnerin kennengelernt, die vlt. jemanden kennt, der ein Zimmer frei haben koennte (meine Wohnmoeglichkeit fuer April hatte ja direkt am Tag unserer Abreise alles abgesagt...). Die Welt ist ein Dorf :)
Heute am Donnerstag ging es dann wieder halb sechs raus (fuer mich nach ca. 4 Stunden Schlaf) und zu drei Tauchgaengen hintereinander mit je ca. 1,5 Stunden Pause. Sehr cool, aber mit der Zeit auch sehr anstrengend! Und ich hab Blasen zwischen den Zehen. Fuer drei Tauchgaenge hatten wir uns auch eine Kamera ausgeliehen. Dabei sind einige total geniale Bilder entstanden (s.o.), die ich demnaechst auch hochladen werde. Babbel ist mit der Kamera super zurechtgekommen und deswegen sind wohl alle guten Bilder von ihm. Ich war aber irgendwie zu bloed, hab fast 400 Bilder gemacht, aber irgendwie ist keins so richtig top gewurden. Naja, deswegen sind wir ja zu zweit :)
Heute nacht um 12 fahren wir dann mit dem Bus bis nach Townsville. Damit sparen wir uns eine Uebernachtung und kommen gleich ein ganzes Stueck weiter. Dort wollen wir dann versuchen, uns mit der Cousine meiner Cousins Hannes und Ben (sie lebt dort mit ihrem Mann) zu treffen. Bisher haben wir sie aber noch nicht erreichen koennen. Naja, erstmal sehen ob das was wird. Entschuldigt die Tippfehler, aber ich hab jetzt keinen Bock mehr zum Korrekturlesen und brauch erstmal Futter *g* Schoenen Gruss und schreibt weiter fleissig Mails!
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